Ministerin Verena Hubertz kündigt "Wohnungsbau-Turbo" an

Rückbesinnung auf die Effizienz des DDR-Wohnungsbaus bei gleichzeitigem Schulterschluss mit der Privatwirtschaft

Montag 16. Juni 2025
6 min
Kategorie:
Kurznachrichten - Bau Lausitz

Berlin. Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hat in der Bundestagsdebatte zum Thema Bauen und Wohnen am 15. Mai 2025 einen ambitionierten „Wohnungsbau-Turbo“ angekündigt. In den kommenden 100 Tagen soll ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, um den stockenden Wohnungsbau in Deutschland massiv zu beschleunigen. Ziel sei es, schneller, preiswerter und nachhaltiger zu bauen.

„Ich will, dass wir mehr bauen – und ich will, dass wir preiswerter bauen“, betonte Hubertz. Wohnen sei „die soziale Frage unserer Zeit“, und bezahlbarer Wohnraum dürfe nicht zum Luxusgut werden. Mit dem Wohnungsbau-Turbo soll insbesondere den Kommunen ermöglicht werden, schneller und effizienter zu planen und zu bauen.

Dabei setzt die Ministerin auch auf eine neue Partnerschaft zwischen öffentlicher Hand und privatem Wohnungsbau. „Es ist klar: Wir schaffen das nicht allein. Der private Wohnungsbau ist ein zentraler Pfeiler unserer Wohnraumstrategie“, so Hubertz. Sie kündigte an, Investitionsanreize zu verbessern und bürokratische Hürden für private Bauherren und Investoren deutlich zu senken, etwa durch schnellere Genehmigungsverfahren, digitale Bauanträge und mehr Planungs- und Rechtssicherheit.

Die Ministerin erinnerte zugleich an die Grundprinzipien, die einst auch den Wohnungsbau in der DDR auszeichneten: schnelles, kostengünstiges und serienbasiertes Bauen. „Der industrielle Wohnungsbau bis 1990 hat trotz aller politischen Umstände eines vorgemacht: Tempo und Effizienz sind möglich – wenn man sie politisch will“, so Hubertz. Der Bau von Millionen Wohnungen in Plattenbauweise in nur wenigen Jahrzehnten sei auch heute noch beeindruckend – insbesondere in Bezug auf Planbarkeit und Fertigungslogik. Nun gelte es, die Stärken dieses Ansatzes ins 21. Jahrhundert zu übertragen – mit modernen Technologien, nachhaltigen Materialien und in enger Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft.

Dafür setzt Hubertz auf drei Leitprinzipien: Tempo, Technologie und Toleranz. Genehmigungsverfahren sollen drastisch verkürzt werden. Beim Bau selbst sei serielles und modulares Bauen ebenso gefragt wie innovative Technologien wie der 3D-Druck oder Holzbau – auch für den mehrgeschossigen Wohnungsbau. Gleichzeitig rief die Ministerin zu mehr Akzeptanz vor Ort auf: „Es geht nicht mehr, das Bauen im eigenen Hinterhof abzulehnen – wir brauchen Nachverdichtung, Aufstockung und neue Flächen.“

Zusätzlich plant Hubertz die Verdopplung der Städtebauförderung, mehr sozialen Wohnungsbau und eine Verlängerung der Mietpreisbremse. Wohnen müsse ein Grundrecht bleiben, so die Ministerin – „vom Azubi bis zur Rentnerin“. Private Bauträger und Projektentwickler sollen künftig leichter bauen und wirtschaftlicher kalkulieren können, etwa durch die Reform der Bauordnung und neue Fördermodelle für bezahlbares Bauen im mittleren Preissegment.

Die Initiative wurde von zahlreichen Fraktionen im Bundestag begrüßt. CDU/CSU-Fraktionssprecher Dr. Jan-Marco Luczak betonte, der „Wohnungsbau-Turbo“ könne helfen, die Bauwirtschaft aus der Krise zu holen. Auch die Grünen unterstützten die Initiative, mahnten jedoch stärkere Nutzung des Bestandes durch Umnutzung und Aufstockung an. Die Linke forderte ein Sonderprogramm für sozialen Wohnungsbau und wandte sich gegen Spekulation mit Wohnraum.

Mit dem neuen Vorstoß knüpft Ministerin Hubertz nicht nur an die eigene sozialdemokratische Tradition an – sondern auch an ein historisches Kapitel deutscher Baugeschichte. Wie einst in der DDR soll auch heute bezahlbarer Wohnraum durch entschlossenes, industriell gestütztes und öffentlich verantwortetes Bauen geschaffen werden. Nur diesmal ökologischer, demokratischer – und unter Einbeziehung eines starken privaten Sektors, der mitgestaltet statt ausgegrenzt wird.

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